ausbildung

Training Empathy ist eine zweijährige Ausbildung für Fachleute, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Sie vermittelt Empathie, Beziehungskompetenz und Präsenz, um ein wachstumsförderndes Umfeld für Kinder und Jugendliche zu schaffen.

Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist es, eine sichere, dynamische und herzliche Atmosphäre für ein Gegenüber oder für eine Gruppe zu schaffen – und zu vermitteln; denn eine solche Atmosphäre bildet die Grundlage für persönliches Wachstum. Und sie bildet, zusammen mit einer breiten Palette praktischer Werkzeuge, die Grundlage dafür, im späteren Berufsalltag für Kinder und Jugendliche ein solches Umfeld schaffen zu können.

Die Ausbildung basiert auf Erkenntnissen zeitgemässer Psychologie, neuroaffektiver Psychologie und Pädagogik in Kombination mit uraltem Wissen und Weisheiten, die im Herzen meditativer Tradition liegen. Sie vermittelt dieses Wissen in einem undogmatischen Rahmen. Kurzvorträge wechseln mit Beziehungs- und Dialogarbeit, Körper- und Achtsamkeitsübungen ab. Spiel und Kreativität helfen, eine offene und herzliche Atmosphäre frei von Voreingenommenheit zu schaffen.

organisatorisches

Der nächste Lehrgang beginnt 2025 in der Villa Fohrde (Nahe Brandenburg an der Havel).

Die Ausbildung geht über zwei Jahre. Die 36 Unterrichtstage verteilen sich auf neun viertätige Module, die am ersten Tag jeweils um 10 Uhr beginnen, am vierten zwischen 15 und 16 Uhr enden.

Wir nehmen zwischen 19 und 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf.
Die Unterrichtssprache ist Deutsch und zum Teil Englisch.
Die Trainerinnen und Trainer sprechen beide Sprachen, bei Bedarf wird übersetzt.

Termine

1. Modul 04.-07.09.2025

2. Modul 20.-23.11.2025

3. Modul 12.-15.02.2026

4. Modul 04.-07.06.2026

5. Modul 17.-20.09.2026

6. Modul 19.-22.11.2026

7. Modul 21.-24.01.2027

Veranstaltungsort

Villa Fohrde
August-Bebel-Str. 42
14798 Havelsee OT Fohrde

Teilnahmegebühr

Die Teilnahmegebühr beträgt 6.700,- €

Es fällt keine Mehrwertsteuer an, Gebühr exklusive Verpflegung, Reisekosten und Unterbringung.

aufnahmekriterien & anmeldung

Wir wünschen uns, dass Sie in Ihrem Alltag Zeiten des Innehaltens, des Zu-sich-kommens, der Meditation oder ähnlichem praktizieren oder die Bereitschaft dazu mitbringen. Das Training richtet sich an Pädagog*innen oder auch an Menschen, die in anderen Bereichen mit Menschen zusammenarbeiten. Wenn Sie sich für diese Weiterbildung interessieren und die Voraussetzungen bisher nicht erfüllen, möchten wir gerne persönlich mit Ihnen sprechen, um über Ihre Bewerbung zu entscheiden.

Für Ihre Bewerbung schicken Sie uns bitte einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben, warum Sie an der Weiterbildung teilnehmen möchten: info@ddif.de

Zwischen den Modulen möchten wir, dass Sie täglich Meditation oder Übungen des Trainings praktizieren und sich mit anderen Teilnehmern in Kleingruppen darüber austauschen. Der zeitliche Rahmen soll in etwa zwei mal drei Stunden umfassen.

Die Ausbildung wird in Kooperation mit dem ddif organisiert.

programm

Modul 1
Einführung

Im ersten Modul stellen wir die beiden Hauptprinzipien unseres Ansatzes vor, nämlich Beziehungskompetenz und Gegenwärtigkeit. Dieses Modul konzentriert sich besonders auf die eigene Erfahrung und Praxis der Teilnehmer*innen. Wir werden ein Modell vorstellen, das die natürlichen menschlichen Kompetenzen abbildet, die wir alle miteinander teilen und mit denen wir geboren werden. Dieses “Fünfeck”-Modell beschreibt die fünf natürlichen Ressourcen: Körper, Atem, Herz, Kreativität und Bewusstsein. Jede*r Teilnehmer*in arbeitet daran, sich seiner eigenen Verbindung zu diesen Ressourcen durch innere Übungen, Arbeit mit dem Körper, Dialoge und Spiele bewusst zu werden.

Außerdem vermitteln wir, wie Beziehungskompetenz verstanden und entwickelt werden kann in Theorie und Praxis – und welchen Beitrag die natürlichen Kompetenzen hier für uns leisten.

Wie können wir Achtsamkeit, Einfühlungsvermögen, Präsenz und Mitgefühl im täglichen Leben verbessern?

Wie können wir zurückfinden zu der Freude am Spiel und wieder in Kontakt kommen mit unserer natürlichen Schaffenslust, wie wir sie aus unserer Kindheit kennen?

Und wie kann diese wieder gewonnene Freude unseren Alltag und unsere fachliche und persönliche Entwicklung beeinflussen?

Modul 2
Die Verbindung von Beziehungskompetenz und natürlichen Kompetenzen

“Wir können anderen Menschen nur so tief begegnen, wie wir uns selbst begegnet sind” (P. Hoeg).

Das heißt, dass eine Beziehung dann lebendig und entwicklungsfördernd (nicht unbedingt immer harmonisch!) ist, wenn die daran beteiligten Menschen einen Sinn für sich selbst, ihre eigenen Gedanken, Gefühle, Grenzen, Ja’s und Nein’s haben – und für ihr Gegenüber. Deswegen baut die Entwicklung von Beziehungskompetenz auf den fünf Kompetenzen auf – und geht noch weiter.

Wie kann jede*r mit ihrer*seiner persönlichen Autorität und Authentizität in Kontakt kommen?

Das zweite Modul festigt das Fundament für das gesamte Training, indem es die natürlichen Ressourcen, die Beziehungskompetenz und deren Verbindung erlebbar macht. Darüber hinaus setzen sich die Teilnehmer ihre eigenen Ziele für ihre fach-persönliche Entwicklung, d. h. was sie während des Schulungszeitraums lernen möchten.

Nach Modul 2 werden wir zur Unterstützung der eigenen Praxis der Teilnehmer ein kontinuierliches Training starten (virtuelle Praxis 1-Stunden-Meetings alle 14 Tage). In diesem Training vertiefen wir die Praktiken, die in den ersten beiden Modulen eingeführt wurden, und lernen neue kennen.

Modul 3
Dialog und Inspirationen für die Arbeit mit den fünf Kompetenzen

Im dritten Modul arbeiten wir mit verschiedenen Impulsen, die den Zugang zu den natürlichen Ressourcen ermöglichen. Die Teilnehmenden erleben verschiedene Möglichkeiten mit diesen Ressourcen zu arbeiten selbst und können davon ausgehend beginnen, selbst anzuleiten.

Außerdem geben wir einen Einblick in verschiedene Formate mit Gruppen zu Beziehungskompetenz und die fünf Kompetenzen zu arbeiten, sowohl strukturierte, manualisierte Programme als auch durch die intuitive Anwendung in Arbeitssituationen.

Der Fokus liegt darauf, wie der je individuelle Weg sein kann die Erfahrungen und Inhalte aus dem Training in den beruflichen Alltag einfließen zu lassen.

Dazu gehören die Fähigkeit und Bereitschaft zum Dialog. Die Reflexion, was wir tun und wie wir es tun. Die Teilnehmenden sind eingeladen Beispiele aus dem Berufsalltag mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen einzubringen und zu bearbeiten.

Modul 4
Die fünf Kompetenzen, Fokus Meditation

Der Fokus des Moduls liegt auf der Verbindung der natürlichen Kompetenzen und meditativer Praxis. Wir beschäftigen uns mit Meditation, kontemplativen Traditionen, sowie der Entwicklung der Arbeit mit den natürlichen Ressourcen aus diesen Traditionen. Gemeinsam erproben wir verschiedene Zugänge zu meditativer Praxis, Aufmerksamkeit und Gegenwärtigkeit. Wir stellen vor, welche verschiedenen Elemente eine persönliche Meditationspraxis beinhalten kann und was hilfreich ist um sie für sich zu entwickeln. Dabei ist uns der praktische Bezug zum Alltag der Teilnehmenden wichtig und damit auch die Frage inwiefern mediative Praxis individuell für den Beruf und das Privatleben genutzt werden kann.

Modul 5
Herausfordernde Situationen

Mit Menschen zu arbeiten kann manchmal sehr herausfordernd werden. Im Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen oder mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, beispielsweise, geraten Pädagog*innen häufig außer sich – und verschlimmern damit die Situation. In diesen Momenten ist es besonders wichtig, mit sich selbst und der eigenen Kraft im Kontakt zu bleiben, um dem Gegenüber zu helfen, das Gleiche zu tun. Wie können wir dafür die Übungen nutzen? Wie kann Spiel und Kreativität dabei helfen, Konflikte zwischen Kindern, zwischen Erwachsenen oder zwischen Erwachsenen und Kindern zu lösen?

Und wie kann ich mich in einen Menschen hineinversetzen, der mich “triggert”? Wo hätte ich selbst vielleicht gerne herausgefordert? In Dialogen und Übungen untersuchen wir, welche Kraftquellen uns zur Verfügung stehen, um in solchen Lagen konstruktiv zu handeln.

Modul 6
Retreat

Der Schwerpunkt dieses Moduls liegt auf der fachpersönlichen Entwicklung jeder*s einzelnen. Es gibt reichlich Gelegenheit zu Kontemplation in der Stille, für gemeinsame Körperarbeit und für individuelle Supervision.


Modul 7
Trauer und Verlust

Beziehungskompetenz und den Zugang zu unseren natürlichen Kompetenzen brauchen wir ganz besonders, wenn wir mit Kindern und Jugendlichen zusammen sind, die Trauer und Verlust erleben oder erlebt haben. Wie können wir unter diesen schweren Umständen sowohl mit uns selbst wie auch mit dem Kind oder den Kindern in Kontakt bleiben?

Modul 8
Arbeit mit Gruppen zu den Prinzipien des Training Empathy

Die Teilnehmenden erarbeiten ihren individuellen Weg zur Vermittlung der Impulse und Werte an Fachleute, Kolleg*innen, Eltern und Kinder und bieten einzelne Sequenzen für die Gruppe an. Die Prinzipien des Trainings werden reflektiert und die Erfahrungen aus den Modulen gesammelt und sortiert.

Die Teilnehmenden stellen ihre Projekte vor und nutzen ihre eigenen Erfahrungen als Ausgangspunkt, um sich Feedback zu geben und zu erhalten.

Wie erklären wir, warum wir diesen Weg gehen, was wir tun und wie wir die Arbeit verstehen?

Wie können wir das Zusammentreffen zwischen Menschen und insbesondere zwischen Erwachsenen und Kindern so gestalten, dass sie zu fruchtbaren Begegnungen werden?

Und wie können die Beteiligten in diesen Begegnungen zugleich bei sich sein und ein tieferes gegenseitiges Verstehen ermöglichen?

Um für das Wachstum dieser neuen Impulse und “Setzlinge” zu sorgen, untersuchen wir auch unseren Anwendungskontext: Welche Strukturen und Prozesse in der Arbeit helfen dabei, dass die Werte und Impulse wirksam werden können? Welche sind eher hinderlich – und wie beziehen wir uns darauf?

Modul 9
Evaluation und Abschluss

Evaluation der persönlichen und fachlichen Zielsetzung, Abschluss und Abschied.